Förderung beim Heizungstausch: Konditionen so gut wie nie

Der Hauptgrund für einen Heizungstausch: Alte Heizungen sind nicht mehr effizient. Sie verbrauchen zu viel Öl, Gas oder Strom. Das treibt Ihre Heizkosten in die Höhe und nebenbei befeuert das Verheizen fossiler Brennstoffe den Klimawandel.

Durch einen Tausch der Heizungsanlage sparen Sie langfristig Heizkosten. Anders als eine Dämmung oder neue Fenster amortisiert sich eine moderne effiziente Heizung bereits nach wenigen Jahren. Durch großzügige Förderungen von Heizungen, können Sie sogar bis zu 70% der Investitionskosten sparen.

Wer die Heizung so lange betreibt, bis sie aus Altersschwäche ausfällt, macht alles falsch. Eine Heizung ist kein Auto, welches Sie in kurzer Zeit ersetzen können. Eine Heizungssanierung erfordert reiflich Überlegung, Umbaumaßnahmen und vor allem Zeit.

Wenn Ihre Heizung aber mitten im Winter kaputt geht, haben Sie keine Zeit. Sie können von Glück sprechen, wenn Sie auf die Schnelle einen Handwerker finden.  In dieser Situation kann es passieren, dass Sie zwar einen modernen Heizkessel erhalten, die gesamte Heizungsanlage aber nicht abgestimmt und hydraulisch abgeglichen wird. Die Folge: Mit einer Heizkosteneinsparung ist nicht zu rechnen.

Oder Sie erhalten eine Heizung, die zwar ihren Dienst erfüllt, aber nicht die Voraussetzungen für die finanzielle Heizungstausch-Förderung. So verschenken Sie am Ende Geld, wenn Sie die Modernisierung nicht mit Voraussicht planen.

Einen besonders guten Grund über eine neue Anlage nachzudenken, haben Besitzer von Ölheizungen. Im Klimapaket hat die Bundesregierung festgelegt, dass Ölheizungen nach dem Jahr 2026 nicht mehr ohne weiteres eingebaut werden dürfen. Dafür gewährt die Politik beim Heizungstausch von Ölkesseln eine besonders gute Förderung und Zuschüsse.

Klar ist: Will Deutschland seine international verbindlichen Zusagen beim Reduzieren von Treibhausgasen erfüllen, muss sich im Gebäudebereich viel mehr tun als bisher. Öl- und Gasheizungen müssen effizienter werden und mehr Bürger müssen die fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzen.

Darum sieht das Klimaschutzprogramm 2030 vor, dass neue Heizungen, die vollständig oder zumindest teilweise erneuerbare Energien nutzen, eine großzügige Förderung erhalten. Seit dem Jahr 2021 hat die Bundesregierung ein weiteres Ziel aus dem Klimaschutzprogramm umgesetzt und sämtliche Förderungen im Bereich Gebäudeenergieeffizienz und Heizen mit erneuerbaren Energien in einem Förderprogramm zusammengefasst. Dieses Programm heißt „Bundesförderung effiziente Gebäude“ (BEG).

Die BEG-Förderung sieht für den Heizungstausch die gleichen guten Konditionen vor, die schon seit 2020 im Vorgängerprogramm galten. In der BEG-Förderung können Sie zwischen einem Investitionszuschuss und einem zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss wählen. Sie können sowohl bei der KFW als auch bei der BAFA Förderung für Ihre Heizung beantragen.

Zudem haben Sie die Möglichkeit, anstatt Fördermittel oder Zuschüsse zu beantragen, die Kosten für die neue Heizung von der Steuer abzusetzen.

Die Fördervoraussetzungen sind beim Heizungstausch überschaubar. Jeder, der in eine neue Heizung investiert, kann die Förderung erhalten. Fällt Ihr altes Heizsystem unter die Austauschpflicht, haben Sie mittlerweile sogar dann die Möglichkeit, eine Förderung für die neue (förderfähige) Anlage zu erhalten.

Je nach Art der neuen Heizung gibt es spezifische Fördervoraussetzungen. So müssen die Heizungen bestimmte Effizienzkriterien erfüllen. Sämtliche Heizungen, die förderfähig sind, führt das BAFA daher Förderlisten. Auch ein hydraulischer Abgleich, den der Heizungsfachmann bei jeder Heizung unbedingt durchführen muss, gehört zu den Fördervoraussetzungen.

Für die verschiedenen Heizsysteme und ihre Kombinationen gibt es unterschiedliche Fördermittel und Zuschüsse, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen. Auch weitere Maßnahmen sind förderfähig.

Den höchsten Basis-Fördersatz von 35% erhalten Sie, wenn Sie in eine vollständig auf erneuerbaren Energien basierende Heizung investieren. Darunter versteht der Gesetzgeber eine Wärmepumpenanlage und Biomassekessel. Die Förderung beim Heizungstausch eines alten Ölkessels gegen eine neue Heizung, die erneuerbare Energien nutzt, ist besonders großzügig. In diesem Fall wird Ihnen einen Aufschlag von 10 Prozentpunkten auf insgesamt dann 45% Förderung gewährt.

Gleich hoch mit 35% ist die Förderung, wenn Sie sich für eine Kombination verschiedener erneuerbarer Energien entscheiden. Das kann die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Solarthermieanlage oder das Zusammenspiel von Solarwärme und einem Pelletkessel sein.

Denkbar ist auch eine Heizung mit Biomasselkessel und Wärmepumpe. Bei einer Hybridheizung mit erneuerbaren Energien gibt es ebenfalls einen Aufschlag von 10 Prozentpunkten auf insgesamt dann 45%, wenn Sie eine alte Ölheizung ersetzen.

Für eine Gas-Brennwertheizung erhalten Sie nur dann eine Förderung, wenn diese mit erneuerbaren Energien zu einer Gas-Hybridheizung gekoppelt ist. Gas-Hybridheizungen sind zum Beispiel die Kombination aus Solarthermieanlage und Gas-Brennwertheizung oder Wärmepumpe und Gas-Brennwertheizung. Für Gas-Hybridheizungen beträgt der Fördersatz 30%. Beim Heizungstausch einer alten Ölheizung sind es auch hier wieder 10 Prozentpunkte mehr, also 40% Förderung.

Wenn Ihre alte Heizung noch gut funktioniert, können Sie wie bisher auch eine  Solarthermieanlage ergänzen, damit Heizkosten einsparen und CO₂-Emissionen reduzieren. Der Fördersatz für Solarthermie beträgt 30%.

Weiterhin gibt es auch Förderprogramme für Einzelmaßnahmen zur Heizungsoptimierung. Darunter fallen zum Beispiel der hydraulische Abgleich und der Einbau einer Hocheffizienzpumpe.

Zu allen Fördermitteln für die Heizung gewährt der Gesetzgeber einen Aufschlag von 5%, wenn zuvor ein BAFA-gelisteter Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) aufgestellt hat. Der Sanierungsfahrplan zählt alle Effizienzmaßnahmen auf, die für Ihr Haus sinnvoll sind. Sie müssen nicht alle Vorschläge umsetzen. Wenn die neue Heizung im iSFP steht, dann gibt es 5 Prozentpunkte Förderung oben drauf. Zu den Kosten für den iSFP gibt Ihnen der Staat zudem 80% hinzu.

Die Förderung für einen Heizungstausch ist deshalb besonders lukrativ, weil nicht nur die Kosten für den Wärmeerzeuger selbst zählen. Sie erhalten den Fördersatz auch auf weitere Kosten, zum Beispiel für den Speicher, die Verrohrung sowie die Demontage der alten und die Installation der neuen Heizungsanlage.

Benötigen Sie für Ihre Wärmepumpenanlage eine neue Fußbodenheizung, dann zahlt Ihnen der Staat auch dafür anteilig den Fördersatz aus. Allerdings gibt es eine Obergrenze. Sie können maximal 60.000 Euro förderfähige Kosten pro Wohneinheit geltend machen.

Kommen Sie mit Ihrer Investition auf diesen Betrag von 60.000 Euro und erhalten Sie den Höchstsatz von 50% Förderung für Ihren Heizungstausch, zahlt Ihnen das BAFA folglich 30.000 Euro an Zuschüssen aus. Bei der Kreditvariante gewährt die KfW-Bank einen Tilgungszuschuss in gleicher Höhe.

Hybridheizung aus erneuerbaren Energien (EE-Hybrid)

Die BEG-Förderung umfasst ebenfalls die Sanierung eines Bestandsgebäudes zu einem Effizienzhaus. In diesem Fall ist auch die Sanierung der Heizung förderfähig. Wenn Sie nach der Sanierung überwiegend mit erneuerbaren Energien heizen, sind die Förderkonditionen besonders gut.

Sobald es nicht mehr um den Heizungstausch als Einzelmaßnahme, sondern um ein Effizienzhaus geht, ist nicht mehr das BAFA, sondern die KfW zuständig. Lesen Sie in unserem umfassenden Artikel zur BEG-Förderung alle Details zur Förderung für die energetische Sanierung.

In einigen Bundesländern gibt es Länderprogramme, von denen Sie zusätzlich zur BAFA-Förderung profitieren können. Auch Stadtwerke fördern effiziente Heizungen. Informieren lohnt sich.

Nutzen Sie den Förderrechner unten, um alle infrage kommenden Förderprogramme ausfinding zu machen:

Bei der Antragstellung und Durchführung der Maßnahme müssen Sie folgende Punkte beachten, um die Förderung für Ihren Heizungstausch zu erhalten.

Beginnen Sie Ihre Heizungsmodernisierung erst, nachdem Sie den Förderantrag beim BAFA eingereicht haben. Diesen können Sie elektronisch über die Internetseite des BAFA stellen. Sie dürfen dafür auch Ihren Heizungsinstallateur bevollmächtigen. Bei der Kreditvariante über die KfW-Bank müssen Sie den Förderantrag stellen, bevor Sie einen Vertrag mit Ihrem Handwerker abgeschlossen haben. In diesem Fall erfolgt die Mittelvergabe über Ihre Hausbank.

In jedem Fall sollten Sie zunächst immer den Heizungsbaubetrieb Ihres Vertrauens kontaktieren. Denn für den Förderantrag benötigen Sie in beiden Varianten ein Angebot. Dieses stellt die Basis für die Förderentscheidung, die spätere Fördersumme und auch den Kreditrahmen dar.

Liegt Ihnen für die Förderung Ihres Heizungstausches der Bewilligungsbescheid vor, haben Sie 12 Monate Zeit, Ihre neue Heizungsanlage zu realisieren und in Betrieb zu nehmen. Ist das erledigt, reichen Sie einen Verwendungsnachweis beim BAFA oder bei der KfW ein und erhalten anschließend die Fördersumme.

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Ihre Heizung zu erneuern, sollten Sie eine Fördermittelauskunft nutzen. So hilft Ihnen zum Beispiel der WOLF-Förderkompass für den Heizungstausch bei der Vorauswahl weiter. Hier erhalten Sie nicht nur weitere Hinweise zu den Fördermöglichkeiten vom BAFA und der KfW, sondern auch konkrete förderfähige Systembeispiele. Die optimale Ausgestaltung Ihrer neuen Heizung können Sie dann gemeinsam mit einem erfahrenen Heizungsbauer finden.

¹ Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Richtlinie für die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)