Sie spielen mit dem Gedanken, einen Wartungsvertrag für Ihre Heizung abzuschließen? Sind sich aber nicht sicher, ob sich das lohnt? In diesem Text bekommen Sie Antworten. Hier erfahren Sie, welche Leistungen ein Wartungsvertrag umfasst, welche Vorteile er bietet und was Sie das unterm Strich kostet.
Wartungsvertrag für die Heizung: Lohnt sich das?
„Wer die Heizung nicht ehrt, ist der Wärme nicht wert"
Im Land der Autofahrer ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man seinen fahrbaren Untersatz regelmäßig zur Inspektion bringt. Schließlich ist so ein Auto großen Belastungen ausgesetzt. Komischerweise erstreckt sich diese Sorgfalt oft nicht auf die eigene Heizung – dabei sind die Belastungen hier meist sogar höher.
Ein anschauliches Beispiel
Machen Sie sich klar: Im Schnitt ist eine Heizung pro Jahr 2.500 Stunden in Betrieb.
Zum Vergleich: Würden Sie Ihr Auto 2.500 Stunden pro Jahr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h fahren, kämen Sie auf 200.000 zurückgelegte Kilometer pro Jahr.
Kein vernünftiger Mensch würde hier die Inspektion versäumen.
Die Belastungen, denen eine Heizungsanlage ausgesetzt ist, sind also immens. Und ebenso der Schaden und die Unannehmlichkeiten bei einem Ausfall. Lassen Sie deshalb dieselbe Voraussicht wie beim Auto walten und unterziehen Sie Ihre Heizung einer regelmäßigen Wartung. Wenn Sie erst aktiv werden, nachdem die Heizung bereits defekt ist, sitzen Sie nicht nur im Kalten – die Reparatur ist meist auch deutlich teurer als die präventive regelmäßige Wartung.
Was ist ein Wartungsvertrag für die Heizung?
Ein Wartungsvertrag für eine Heizung ist eine schriftliche Abmachung zwischen einem Heizungsbauer oder Hersteller und dem Heizungsbesitzer. Dieser Vertrag regelt, dass der Heizungsbauer die Heizungsanlage in regelmäßigen Intervallen überprüft und bei Bedarf repariert beziehungsweise Verschleißteile präventiv austauscht. Die Wartungsintervalle – also in welchen Zeitabständen der Installateur die Heizung prüft – sowie der Umfang der Arbeiten regelt ebenfalls der Wartungsvertrag.
Welche Arbeiten werden beim Wartungstermin durchgeführt?
Welche Arbeiten bei einem routinemäßigen Wartungstermin durchgeführt werden, hängt immer davon ab, was Sie im Wartungsvertrag für die Heizung vereinbart haben. Das mögliche Leistungsspektrum umfasst:
Reinigung des Brenners, des Brennraums und der Abgasrohre
Nachregulierung der Verbrennung
Reinigung des Wärmetauschers
Reinigung der Sicherheits-, Zünd- und Regeleinrichtungen
Überprüfung der Regeleinrichtungen
Messung der entstehenden Abgase
Kontrolle des Anlagendrucks
Überprüfung des Warmwasserspeichers und gegebenenfalls der Schutzanode
Überprüfung des Ausdehnungsgefäßes und des Sicherheitsventils
Prüfung der Mischer und der Abgasklappen
Kontrolle des Schlammabscheiders und des Magnetitfilters
Überprüfung der Öl- und Gasleitungen auf äußerliche Schäden
Prophylaktischer Austausch bestimmter Verschleißteile
Erstellung einer Wartungsdokumentation
Weitere Leistungen können je nach Heizungsart hinzukommen:
Bei Ölheizungen: Austausch der Öldüse und des Filters und die Überprüfung des Antiheberventils sowie eine Russmessung
Bei Gasheizungen: Kontrolle der Schlussdichte
Bei Wärmepumpen: Prüfung von Verschleißerscheinungen, der Erdung und Kontakte, ebenfalls wird der Fluss der Trägerflüssigkeit gemessen. Lesen Sie hier alles zur Wärmepumpen-Wartung.
Falls ein Speicher vorhanden ist: Überprüfung der Opferanode im Speicher
Lesen Sie weitere Tipps rund ums gesunde Wohnen in unserem kostenlosen E-Book. Architekt Werner Kaul und Feng-Shui Berater und Stadtplaner Peter Fischer geben zahlreiche Ratschläge zum Bauen, Renovieren und Einrichten. Hier schnell und einfach herunterladen!
Wie oft wird meine Heizung bei Abschluss eines Wartungsvertrags geprüft?
Die kurze Antwort: Typischerweise einmal pro Jahr. Die etwas längere Antwort: Bei Heizkesseln mit einer Leistung von bis zu 50 kW genügt ein einjähriges Wartungsintervall. Bei großen Heizkesseln über 50 kW empfiehlt sich eine Wartung zweimal pro Jahr. Dieser Rhythmus sollte auf jeden Fall ausreichen, um technisch immer up-to-date zu sein.
Welche Vorteile bietet ein Wartungsvertrag?
Eine Frage, die sich Heizungsbesitzer zu Recht stellen: Was bringt mir ein Wartungsvertrag für die Heizung? Welche Vorteile habe ich? Oder ist das alles nur Geldmacherei? Die folgende Aufzählung verdeutlicht, warum es in vielen Fällen tatsächlich sinnvoll ist, einen Wartungsvertrag abzuschließen.
Was kostet Sie der Abschluss eines Wartungsvertrags für Ihre Heizung?
Das hängt vom vereinbarten Leistungsumfang ab. Idealerweise richtet sich dieser nach den Herstellerempfehlungen Ihrer Heizungsanlage. Das heißt jedoch nicht, dass sich tatsächlich auch alle Heizungsbauer auf dem Markt nach diesen Empfehlungen richten.
Praxistipp
Manche Anbieter machen Abstriche, um mit geringen Preisen werben zu können.
So kommt es zu Preisunterschieden von bis zu 80%.
Dieses Preis-Dumping geht auf Kosten der Qualität: Eine Wartung für unter 200 Euro ist selbst außerhalb der Ballungsräume kein realistischer Preis.
Grundsätzlich gilt: Wartungsverträge für eine Ölheizung sind meist etwas kostspieliger als Wartungsverträge für eine Gasheizung.
Für eine Gasheizung sollte man mit etwa 200 bis 400 Euro für eine einmalige Wartung pro Jahr rechnen.
Bei einer Ölheizung mit Preisen ab 250 Euro.
Bei der Wartung einer Wärmepumpe fallen zirka 250 Euro an.
Aber auch bei über 200 Euro pro Jahr muss man nicht gleich Wucher vermuten, wenn zum Beispiel umfangreiche Services des Heitzungsnotdiensts inbegriffen sind.
Stellt der Heizungsbauer bei der Wartung außerdem fest, dass Reparaturen nötig sind, können weitere Kosten anfallen.
Wie sich die Kosten für den Wartungsvertrag zusammensetzen
In die Preisberechnung für die Heizungswartung fließen die folgenden Positionen ein:
Arbeitslohn des Heizungsbauers
Ersatz der Verschleißteile
Verbrauchsmaterial (zum Beispiel Einmalhandschuhe und Papiertücher)
Fahrtkosten
Administrationskosten
Die größte Position bildet die Arbeitszeit des Heizungsbauers, in Abhängigkeit von der installierten Heizungsanlage. Eine Gasheizung verursacht zum Beispiel weniger Arbeit als eine Ölheizung mit Solarthermie. Deshalb kalkulieren die meisten Heizungsbauer hier mit einer durchschnittlichen Arbeitszeit pro Gerätetyp.
Verschleißteile wie Düsen oder Dichtungen werden nach Verbrauch berechnet; bei sonstigen Kleinmaterialen wird ein Pauschalbetrag angesetzt. Unterschiedlich verhält es sich bei den Fahrtkosten: Manche Anbieter legen hier einen Preis pro zurückgelegtem Kilometer zugrunde, andere arbeiten auch hier mit einer Pauschale.
Worauf Sie außerdem beim Wartungsvertrag achten sollten
Damit Sie später keine Überraschungen erleben, achten Sie beim Abschluss Ihres Wartungsvertrags auf die folgenden Punkte:
Abgestimmt auf Ihre Anlage
Jeder Heizungstyp und jedes Heizungsmodell ist bis hin zu den verbauten Einzelkomponenten unterschiedlich – und Ihr Wartungsvertrag sollte das berücksichtigen. Wenn Sie eine Gasheizung betreiben, dann sind andere Arbeiten notwendig als zum Beispiel bei einer Pelletheizung.
Bestehen Sie daher auf einem individualisierten Wartungsvertrag, keinem Standard-Vordruck. Orientieren Sie sich an unserer Liste der möglichen Wartungsarbeiten (siehe oben) und drängen Sie darauf, dass Ihr Heizungsbauer genau verzeichnet, welche Arbeiten bei Ihnen durchgeführt werden müssen.
Wartungskosten möglichst im Vorfeld festlegen
Gestalten Sie Ihren Wartungsvertrag so, dass alle Kosten im Vorfeld möglichst genau definiert werden. Das erspart Ihnen intransparente Rechnungen und Ärger mit Ihrem Heizungsbauer. Einige Punkte, auf die es zu achten gilt: Regeln Sie im Vertrag explizit die Fahrtkosten – ein häufiger Grund für Unstimmigkeiten bei der Rechnungsstellung.
Termine festlegen
Legen Sie zusammen mit Ihrem Heizungsbauer die genauen Wartungstermine fest. Ein Tipp: Damit die Heizung im Winter ohne Probleme funktioniert, empfiehlt es sich, den Wartungstermin außerhalb der Heizperiode zu vereinbaren. Legen Sie außerdem fest, innerhalb welcher Zeitspanne Störungen beseitigt werden müssen.
Vertragslaufzeit festlegen
Wie immer beim Abschluss von Verträgen gilt: Achten Sie auf die Vertragslaufzeit. Eine gute Lösung für beide Seiten: eine einjährige Vertragslaufzeit, welche sich automatisch verlängert, wenn der Kunde die Kündigungsfrist verstreichen lässt. So können Sie einerseits relativ kurzfristig aus dem Vertrag heraus, müssen aber andererseits nicht ständig neu verhandeln und schonen so Ihre eigenen Nerven.
Wartungsprotokoll aushändigen lassen
Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie außerdem im Vertrag vereinbaren, dass nach der Heizungswartung ein Wartungsprotokoll überreicht werden muss. Hier sehen Sie schwarz auf weiß, welche Arbeiten durchgeführt wurden. Heben Sie das Wartungsprotokoll gut auf. Beim Eintreten eines Versicherungsfalles können Sie sich darauf berufen.
Spezialfall neue Heizungsanlage: Brauche ich einen Wartungsvertrag?
Wenn gerade erst eine neue Heizung für viele Tausend Euro eingebaut wurde, dann denken sich viele Kunden „Aber einen Wartungsvertrag brauche ich jetzt nicht auch noch." Schließlich ist die Anlage nagelneu und sollte erst einmal ein paar Jahre laufen. An dieser Überlegung ist durchaus etwas dran, aber mit bestimmten Einschränkungen.
Praxistipp
Bei Neuanlagen gibt es für bestimmte Zeiträume Gewährleistungspflichten oder die Hersteller bieten freiwillig längere oder umfangreichere Garantien an.
Tritt ein Schaden auf, muss der Hersteller einspringen.
Hier ist ein Wartungsvertrag in manchen Fällen Voraussetzung dafür, dass der Hersteller zahlt.
Viele Hersteller bieten für neue Anlagen auch spezielle Wartungsverträge mit vergünstigten Konditionen an, die weitere Leistungen umfassen. Solche Verträge beinhalten oft eine Verlängerung der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistung und einen kostenlosen Ersatzteilservice. Der Abschluss eines solchen Vertrags gleich zu Beginn kann sich auf lange Sicht absolut rechnen.
Falls Sie nun über den Abschluss eines Wartungsvertrags für Ihre Heizung nachdenken: Auf dein-heizungsbauer.de können Sie schnell einen kompetenten Installateur finden.