Die Heizungsbranche entwickelt sich stetig weiter – auch aufgrund sich verschärfender Vorschriften und Normen. So ist es auch bei der innovativen Infrarotheizung, die zu den elektrischen Direktheizungen zählt. Das Beste an der Wärmewellenheizung: Der Körper empfindet Infrarotstrahlung angenehmer als Wärme, die von einem Heizkörper abgegeben wird. Doch bei technischen Neuentwicklungen fehlen oftmals Erfahrungswerte. Offenbart auch die Infrarotheizung Nachteile beim genaueren Hinsehen?
Überwiegen bei Infrarotheizungen Nachteile oder Vorteile?
Heizen per Infrarotwärmestrahlung: Innovativ, aber auch sinnvoll?
Der typische Heizkörper sieht für viele Verbraucher so aus: Ein massives weißes Stück Metall. Infrarotheizungen sind hingegen ganz unscheinbar. Es handelt sich um flache, meist an der Wand installierte Heizpaneele.
Die Optik spricht also schon mal für die Infrarotheizung. Ob mit dem Betrieb einer Infrarotheizung auch Nachteile verbunden sind, zeigt sich, wenn Sie sich mit der Technologie vertraut machen. Infrarotheizungen erwärmen nämlich nicht die Luft wie klassische Heizkörper. Sie erwärmt stattdessen die Körper in einem Raum mit der Strahlungswärme, die von ihrer Oberfläche ausgeht. Wir erklären, wie das genau funktioniert.
Die an der Wand oder im Boden verbauten Paneele heizen sich auf bis zu 100°C auf. Sie geben aber nur die Infrarot-C-Strahlung an ihre unmittelbare Umgebung ab. Diese Strahlen gehen auch von der Sonne aus – sind aber von den hautschädigenden UVB- und UVA-Strahlen abzugrenzen.
Kurz erklärt: Effekt der Infrarotheizung
Infrarot-C-Strahlung sorgt für eine ähnliche Wärmewirkung wie bei der Sonne.
So lässt sich ein sehr angenehmes Raumklima erzeugen, das mit der Wärme eines offenen Kamins vergleichbar ist.
Die Wärme strahlt in den gesamten Raum ab. Allerdings heizt sich dabei nicht die Raumluft auf, sondern vor allem Gegenstände und Menschen im Raum.
Da der menschliche Körper die Infrarotstrahlung als wärmer und angenehmer empfindet, können Sie die Raumtemperatur 2 bis 3°C niedriger einstellen.
Viele nehmen den Effekt der Heizung bereits kurz nach dem Einschalten als durchdringend wahr. Das unterstützt den natürlichen Stoffwechsel und stärkt das Immunsystem. Darüber hinaus entsteht beim Betrieb kaum Zugluft.
Vorteile der Infrarotheizung: Angenehme Wärme und mehr
Die Infrarotheizung erspart Ihnen einige Nachteile üblicher Heizkörper. Außenwände sind meistens der kälteste Bereich eines Raumes und stören dadurch das Raumklima. Die Folge: Sie müssen die Heizung höher drehen. Eine an der Wand installierte Infrarotheizung verhindert dies. Sie führt zu einem ganz anderen Wärmeempfinden, sodass Sie die Temperatur eher reduzieren können.
Zudem ist die Technologie vorteilhaft für Allergiker und Asthmatiker. Denn es findet keine Luftzirkulation statt, welche Staubpartikel aufwirbelt. Die Nutzung einer Infrarotheizung hat folgende weitere Vorteile:
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Infrarotheizung Nachteile: Technik scheint noch nicht ganz ausgereift
Die Infrarotheizung hat allerdings nicht nur Vorteile. Da die Technik noch relativ neu ist, reihen sich dazu auch einige Nachteile, über die wir Ihnen hier einen Überblick geben.
Einsatzmöglichkeiten beachten
Bei allen Vorteilen, die mit der Nutzung der Wärmestrahlung einhergehen, offenbart eine Infrarotheizung Nachteile, wenn es darum geht, eine größere Wohnfläche dauerhaft zu beheizen.
Daher installieren Fachleute diese Heizungen überwiegend als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen.
Sie kommen besonders in den Übergangsphasen zum Einsatz, wenn es noch nicht sehr kalt ist und Sie nur wenig heizen müssen.
In dieser Situation die komplette Heizungsanlage hochzufahren, wäre unwirtschaftlich.
Infrarotheizungen lassen sich viel flexibler einsetzen: Im Herbst und im Frühling können Sie Ihren Wohnraum ohne großen Energiebedarf temporär heizen.
Eine Infrarotheizung hat Nachteile, wenn Sie beabsichtigen, ein Einfamilienhaus ausschließlich mit dieser Art der Heizung zu erwärmen. Denn dafür müssten Sie die Paneele im 24-Stunden-Betrieb laufen lassen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Heutige Infrarotheizungen sind nicht effizient genug, um klassische Heizsysteme zu ersetzen.
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Fazit: Infrarotheizung – Nachteile versus Vorteile dieser Technologie
Infrarotheizungen sind eine interessante technische Neuentwicklung, die das Heizen zukünftig verändern könnten. Im Augenblick ist die Technik aber nur für vereinzelte Einsatzgebiete (besonders für das Heizen von Passivhäusern und kleinen Wohnflächen) zu empfehlen, da sie noch einige Schwachstellen hat. Dennoch liegt in der Technologie eine Menge Potential.
Vor- und Nachteile der Infrarotheizung im Überblick
Pro
Günstig in der Anschaffung und flexibel einsetzbar
Lange Lebensdauer
Infrarotstrahlung wird wärmer empfunden, daher können Sie die Raumtemperatur um 2 bis 3°C reduzieren
Gleichmäßige Erwärmung des Raums führt zu geringerem Schimmelrisiko
Keine Brennstofflagerung nötig
Keine Staubaufwirbelung, da keine Luftzirkulation entsteht
Contra
Temperaturmessung schwierig, da Infrarotheizungen Körper und nicht Luft erwärmen
Teurer Strom zum Betrieb notwendig
Umweltbilanz bedenklich je nach Stromquelle
Sehr gute Dämmung nötig für effizienten Betrieb
In manchem Bundesländern als Hauptheizsystem nicht zugelassen
Brauchen weiteres Gerät für Warmwasserbereitung
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