Die Effizienz einer Heizungsanlage hängt nicht nur von der Heizungsart, dem Wirkungsgrad des Heizgeräts und der Regelung der Heizungspumpe ab. Die Bedeutung einer bedarfsgerechten Heizungssteuerung für die Effizienz der Heizungsanlage wird häufig unterschätzt. In unserem Ratgeber gehen wir auf die begrifflichen Unterschiede zwischen Heizungssteuerung und Heizungsregelung ein und stellen die gebräuchlichsten Heizungssteuerungen vor. Außerdem erläutern wir die Vorteile der Steuerung und werfen einen Blick auf moderne Smarthome-Lösungen.
Heizungssteuerung: Unverzichtbar für eine effiziente Heizung
Was ist eine Heizungssteuerung?
Doch was ist eine Heizungssteuerung überhaupt? Vereinfacht ausgedrückt sorgt die Heizungssteuerung dafür, dass die Heizungsanlage möglichst effizient und bedarfsgerecht betrieben wird. Dabei müssen Sie keine Einschränkungen in Bezug auf den Komfort und die Behaglichkeit hinnehmen. Moderne Heizungssteuerungen sind in der Lage, den Energiebedarf signifikant zu reduzieren. Gleichzeitig erhöhen sie den Bedienkomfort spürbar.
Unterschiede Heizungssteuerung und Heizungsregelung
In der Praxis werden die Begriffe Heizungssteuerung und Heizungsregelung meist synonym verwendet. Das ist fachlich nicht korrekt.
Eine Steuerung hat per Definition diese Aufgabe: Sie soll durch die Vorgabe einer Eingangsgröße eine eingestellte Soll-Größe erreichen. Dabei erfolgt keine Rückmeldung an das Steuergerät.
Die Aufgabe einer Regelung geht über die einer Steuerung hinaus: Hier wird die Soll-Größe kontinuierlich mit der Ist-Größe abgeglichen. So entspricht der Soll-Wert langfristig dem gewünschten Wert. Dabei erfolgt eine Rückmeldung an das Steuergerät.
Eine scharfe Trennung von Heizungssteuerung und Heizungsregelung ist in der Heizungstechnik jedoch üblicherweise nicht sinnvoll. Die meisten Heizsysteme basieren auf einer Kombination von Steuer- und Regeleinheiten.
Wir erklären die Heizungssteuerung an einem Beispiel: den Bimetall-Reglern. Diese dienen der Überwachung und Regelung der Temperatur in Schaltschränken und Gehäusen.
Die Temperatursteuerung mit Bimetall-Reglern oder Bimetall-Thermometern basiert ausschließlich auf einer Ein-Aus-Konfiguration. Sie ist daher eine besonders einfache Form der Heizungssteuerung. Der Bimetall-Schalter betätigt durch ein Bimetall-Plättchen bei einem bestimmten Unterschied zwischen Soll- und Ist-Temperatur einen Sprungschalter. Dadurch wird die Heizung ab einer festgelegten Temperatur eingeschaltet.
Was kann eine Heizungssteuerung alles?
Die Funktionen moderner Heizungssteuerungen gehen weit über das einfache Ein- und Ausschalten der Heizung hinaus.
Das Spektrum an Lösungen ist breit: Es reicht von der präzisen, bedarfsgerechten Regelung der Vorlauftemperatur über die außentemperaturgeführte Heizungssteuerung und die automatische Nachtabsenkung bis zu modernen Smarthome-Anwendungen mit einer bequemen Heizungssteuerung per Smartphone.
Eine Zeitschaltuhr als Heizungssteuerung
Die Zeitschaltuhr ist nicht nur eine sinnvolle, sondern sogar eine gesetzlich vorgeschriebene Variante der Heizungssteuerung. Bei einer Zeitschaltuhr handelt es sich um eine Vorrichtung, die die Leistung der Heizung je nach Tageszeit regelt. Das Spektrum an Zeitschaltuhren reicht dabei von sehr einfachen, manuellen Modellen bis zu hochmodernen Steuereinheiten. Letztere reduzieren den Energieverbrauch durch intelligente Algorithmen.
Zeitschaltuhren zielen darauf ab, die Heizung an menschliche Gewohnheiten und Tagesabläufe anzupassen. So können Sie Energie sparen. Nachts müssen die Heizkörper nicht so viel arbeiten – die Heizung kann also heruntergeregelt werden. Die genauen Uhrzeiten der Regelung können auch abhängig vom Wochentag gesteuert werden. So können Sie beispielsweise die Heizung am Samstag etwas länger laufen lassen und am Sonntag später einschalten.
Zeitschaltuhren sind für Zentralheizungen vorgeschrieben. Diese Regelung gilt auch für Bestandsgebäude – hier muss die Schaltuhr im Zweifelsfall nachgerüstet werden. Weitere interessante Hintergrundinformationen finden Sie auch in unserem Beitrag „Zeitschaltuhr Heizung“.
Die Vorteile der Heizungssteuerung im Überblick
Moderne Heizungssteuerungen senken nicht nur den Energieverbrauch. Sie bringen auch viele weitere Vorteile mit sich:
Welche Arten der Heizungssteuerung gibt es?
Im Laufe der Zeit wurden durch den technischen Fortschritt immer neue Arten der Heizungssteuerung entwickelt. Deshalb gibt es im heutigen Gebäudebestand viele unterschiedliche Steuervorrichtungen. Diese werden üblicherweise in zwei Kategorien eingeteilt:
Raumtemperaturgeführte Heizungssteuerung (Raumtemperatur als Führungsgröße)
Außentemperaturgeführte Heizungssteuerung (Außentemperatur als Führungsgröße)
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Die raumtemperaturgeführte Heizungssteuerung
Der Name lässt es vermuten: Die raumtemperaturgeführte Heizungssteuerung basiert auf einem Abgleich der gewünschten mit der tatsächlichen Raumtemperatur. Das einfachste Beispiel dieser Steuerungsart ist wieder der einfache Bimetall-Regler, der entweder auf „Ein“ oder „Aus“ stellt.
Die sogenannte Kaskadenregelung ist weitaus präziser und komfortabler: Sie unterteilt die Regelstrecke zur besseren Steuerbarkeit in Teilabschnitte. Dann ermittelt sie die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von Soll- und Ist-Temperatur. Die Vorlauftemperatur ist für die Effizienz der Heizungsanlage von entscheidender Bedeutung – so können Sie mit der Kaskadenregelung viel einsparen.
Die außentemperaturgeführte Heizungssteuerung
Eine andere Methode zur bedarfsgerechten Versorgung des Gebäudes mit Wärme ist die außentemperaturgeführte Heizungssteuerung. Diese orientiert sich an der sogenannten Heizkennlinie (auch Heizkurve genannt). Sie stellt den Zusammenhang zwischen erforderlicher Vorlauftemperatur und Außentemperatur her.
Durch die Anpassung der Vorlauftemperatur an die aktuellen Witterungsbedingungen gelingt es, das Heizungswasser jeweils nur auf die unbedingt erforderliche Temperatur zu erhitzen. Dadurch wird der Energiebedarf spürbar gesenkt – ohne Einbußen beim Komfort.
Die Kosten einer Heizungssteuerung
Die Kosten der Heizungssteuerung hängen stark davon ab, für welche Variante der Steuerung Sie sich entscheiden. Einfache Zeitschaltuhren für die Heizungssteuerung sind häufig schon für ein paar Euro zu haben.
Smarthome-Anwendungen, die in vielen Fällen auch in Bestandsbauten nachgerüstet werden können, sind erheblich teurer. Dafür sparen sie aber auch jede Menge Energiekosten ein und steigern Komfort und Lebensqualität.
Grundsätzlich empfehlen wir: Wenden Sie sich bei der Entscheidung für eine Heizungssteuerung an einen Fachbetrieb. Dieser kann schnell erkennen, über welche Steuereinheiten Ihr Heizsystem bereits verfügt und welche Alternativen beziehungsweise Ergänzungen technisch und wirtschaftlich sinnvoll sind.
Intelligente Heizungssteuerung per Smarthome
Die intelligente Heizungssteuerung per Smarthome ist keine Zukunftsvision. Sie gehört bei Neubauten schon längst zum Stand der Technik. Heizungen können heutzutage ohne Weiteres mit dem Internet verbunden, per App gesteuert und bedarfsgerecht an die persönlichen Vorlieben der Bewohner angepasst werden.
In vielen Fällen lassen sich auch die Heizsysteme in Bestandsbauten mit Smarthome-Anwendungen verknüpfen. Sie möchten beispielsweise ohnehin die Heizkörperthermostate austauschen lassen? Dann können Sie gleich in intelligente, nachrüstbare Smarthome-Thermostate investieren und diese bequem unterwegs steuern. Weitere interessante Infos zu diesem Thema finden Sie in unserem Beitrag „Smarthome Heizung“.